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KURISCHE NEHRUNG

 

Die Kurische Nehrung (litauisch Kuršių nerija, russisch Куршская коса/Kurschskaja kossa) ist ein 98 km langer Landstreifen (bzw. Halbinsel) zwischen Klaipėda (deutsch Memel) undLesnoi (deutsch „Sarkau“, litauisch: Šarkuva), von dem heute 52 km zu Litauen und 46 km zu Russland (Oblast Kaliningrad) gehören. Sie trennt das Kurische Haff von der Ostsee. Die mit 3,8 km breiteste Stelle befindet sich beim Bulvikio ragas (Bullwikscher Haken), vier Kilometer nordöstlich von Nidden, dem Grenzort des litauischen Teils. Die schmalste liegt bei der Siedlung Lesnoi (Sarkau) am südlichen Ende der Nehrung und ist nur 380 m breit.

 

Der Name stammt aus der Ordenszeit und bezieht sich in dieser Epoche nur indirekt auf das Volk der Kuren, weil er auf den Weg nach Kurland und Livland hinweist, ebenso wie die Frische Nehrung (von Königsberg aus betrachtet) „Danziger Nehrung“ genannt wurde. Die Nehrung besteht ausschließlich aus Sand mit riesigen Wanderdünen, die in den vergangenen Jahrhunderten, nach der Abholzung in der frühen Neuzeit, immer wieder Ortschaften unter sich begruben. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gelang es dem DüneninspektorWilhelm Franz Epha, die Dünen zu bepflanzen und zu stabilisieren. Die Große Düne bei Nidden (litauisch Nida), eine der größten Dünen Europas, wird auch die ostpreußische Saharagenannt und wurde als Filmkulisse benutzt.

 

Bei Klaipėda befindet sich eine etwa 300 m breite Verbindung zwischen Ostsee und Haff. Im Jahr 2000 wurde die Kurische Nehrung von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die Kurische Nehrung wurde in frühgeschichtlicher Zeit vom Volksstamm der Kuren besiedelt, unterbrochen durch rund zwei Jahrhunderte, in denen sie bis auf wenige Familien nach Norden abgewandert waren. Der seit 1945 litauische Teil der Kurischen Nehrung wurde zum Nationalpark Kuršių Nerija, der seitdem russische Teil zum Nationalpark Kurschskaja Kossa erklärt. Im Mai 2006 verbrannten über 200 Hektar Kiefernwald im nördlichen Teil der Nehrung.

 

Die Kurische Nehrung wird fast in ganzer Länge von einer asphaltierten Straße (R 515) durchzogen. Sie beginnt im Süden beim Nehrungsschild an der Zufahrtsstraße bei Cranz (jetzt russisch: Selenogradsk) und führt bis zum alten Fähranleger beim litauischen Ort Smiltyne, gegenüber vom Hafen von Klaipeda (Memel), im Norden der Nehrung. Auf russischer Seite zeigen die Kilometersteine stets die Kilometer ab dem Nehrungsschild an. Auf litauischer Seite steht links die Entfernung ab der russisch-litauischen Grenze, rechts die Entfernung zum Fähranleger.

 

Das kurische Haff ist auf der Grundlage der Polnisch-Litauischen (Baltischen) Senke, einer vorkambrischer tektonischen Struktur auf kristallinem Fundament entstanden. Das Hafffundament befindet sich in 2000-2300 Meter Tiefe. Die Achse dieser Senke liegt ungefähr auf der Linie Riga – Kaliningrad/Königsberg (Preußen). Den östlichen Teil der Baltischen Senke überquert eine Serie tektonischer Verwerfungen in Richtung Südost-Nordwest: Linie Gumbinnen – Groß Skaisgirren/Kreuzingen – Rossitten (ru. Gussew – Bolschakowo – Rybatschij), Linie Labiau – Sarkau (ru. Polessk – Lesnoi), Linie Lasdehnen/Haselberg – Tilsit – Cranz (ru. Krasnosnamensk – Sowetsk – Selenogradsk) und in Richtung Nordnordost-Südsüdwest, vom Minija/Minge-Fluss abwärts).

 

 

 

KURISCHES HAFF

 

Das Kurische Haff (nehrungskurisch Kurse mare, litauisch Kuršių marios, russisch Куршский залив, Kurschski saliw) ist ein Teil der Ostsee, der zu Litauen und Russland (Oblast Kaliningrad) gehört. In das Kurische Haff münden die Mündungsarme der Memel, hiervon Atmata und Skirvytė bei dem Ort Rusnė.

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NIDDEN

 

Nida (deutsch Nidden) ist eine Ortschaft in Litauen und Sitz der Gemeindeverwaltung der Kurortgemeinde Neringa auf der Kurischen Nehrung an der Ostsee. Der Ort befindet sich auf der Haffseite der Nehrung.

Nida war ursprünglich, wie die ganze Kurische Nehrung, vom baltischen Volk der Kuren besiedelt. Erste urkundliche Erwähnung fand Nida im Jahre...

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